Nach Präsentationen in Sevilla (2008) und Istanbul (2010) eröffnet Thyssen-Bornemisza Art Contemporary The Morning Line in Wien. Ein viertägiges Festival für zeitgenössische Komposition mit Beiträgen von 28 SoundkünstlerInnen und MusikerInnen, darunter auch neun neuen ortsspezifischen Kompositionen, bildet den Auftakt für die Präsentation des Pavillons am Schwarzenbergplatz.
Vom New Yorker Künstler Matthew Ritchie als kollaborative, interdisziplinäre Plattform entwickelt, bietet The Morning Line die Möglichkeit, das Wechselspiel von Kunst, Architektur, Musik, Mathematik, Kosmologie und Wissenschaft zu erforschen. Ritchie schloss sich mit den Architekten Aranda/Lasch, dem Music Research Center der York University und Arup AGU zusammen, um einen innovativen, multidimensionalen Tonraum zu entwickeln, der im Sinne zeitgenössischer sozialer Relationstechniken einen aktiven Dialog mit BesucherInnen sucht.
THE MORNING LINE – Ein interdisziplinärer Pavillon
The Morning Line, ein imposanter, 10m hoher und 20m langer Pavillon, bestehend aus 20 Tonnen schwarz beschichtetem Aluminium, stellt sich wie ein ornamentaler Scherenschnitt – eine Zeichnung im Raum - dar. Das Team von MitarbeiterInnen um Ritchie entwickelte das erste semasiographische Raumgefüge, das auf einer nicht-linearen architektonischen Sprache basiert, – sprich in alle Richtungen gelesen werden kann, dessen Einstiegspunkte nicht hierarchisch vorgegeben sind und Inhalte unmittelbar durch seine visuelle und akustische Erscheinungsform ausdrückt.
Soundfestival und Symposium zu THE MORNING LINE
Als Plattform für zeitgenössische Musik und Sound fördert The Morning Line die Produktion von innovativen Kompositionen an ihren jeweiligen Standorten. Diesem kuratorischem Prinzip folgend, hat TBA21 den international renommierten, österreichischen Musiker und Tonkünstler Franz Pomassl als Gastkurator für den Wiener Standort eingeladen. Neue Tonarbeiten von Alexei Borisov (Russland), Christian Fennesz (Österreich), Tommi Grönlund & Petteri Nisunen (Finnland), Carsten Nicolai (Deutschland), Zsolt Olejnik (Ungarn), Finnbogi Petursson (Island), Terre Thaemlitz (USA), Zavoloka (Ukraine) sowie von Franz Pomassl wurden im Rahmen des Festivals for Spatial Sound and Advanced Music Composition uraufgeführt. Jene erweitern das Archiv bereits vorhandener Tonarbeiten, die von den Gastkuratoren Florian Hecker, Bryce Dessner, Russell Haswell and ITU-MIAM/Istanbul beauftragt wurden und die während der gesamten Laufzeit von The Morning Line zu hören sind.