Jana Winderens Liveperformance für Ephemeropteræ entwickelt sich aus der Soundinstallation
bára, einer 24-Kanal Komposition, die für die Ausstellung
Tidalactics entstand. Dieser liegen Hydrophonaufnahmen vom Klang der Wellen, den unverkennbaren Klicklauten der Krustentiere, dem Grunzen kleinerer Fischarten und von Walgesängen zugrunde, die auf verschiedenen Expeditionen der TBA21–Academy und anderen Reisen aufgezeichnet wurden. Winderens Komposition lenkt unsere Aufmerksamkeit auf hörbare Unterwasserlandschaften vom Nordpol bis zum Karibischen Meer und Pazifischen Ozean und richtet sich dabei an unsere Sinneswahrnehmung jenseits der bildhaften Darstellung. Maritime Ökosysteme reagieren äußerst empfindlich auf Schallbelästigung und die akustische Qualität und Intensität von Unterwasserlandschaften liefern Aufschlüsse über den Zustand der marinen Umwelt. Winderens Arbeit lässt uns an diesen Welten teilhaben und entfaltet so eine Logik von Ebbe und Flut, die an die Gezeiten der Meere erinnert.
Jana Winderen absolvierte ein Kunststudium am Goldsmiths College in London, nachdem sie an der Universität in Oslo Mathematik und Chemie studiert und dabei auch die ökologischen Lebensbedingungen von Fischen erforscht hatte. Im Sommer 2014 wurde der Park Avenue Tunnel in New York City mit einer ihrer Installationen bespielt, 2013 stellte sie im MoMA aus. Winderen war Artist-in-Residence der TBA21–Academy und veröffentlicht ihre Klangarchitekturen auf Touch Radio. 2011 wurde sie mit der Goldenen Nica des Prix Ars Electronica in der Kategorie Digital Musics & Sound Art ausgezeichnet. Ihre künstlerische Tätigkeit umfasst neben immersiven Multi-Channel-Installationen auch Konzerte mit live gemischtem Tonmaterial. Aktuelle Auftragsarbeiten für Multi-Channel-Sound-Installationen umfassen die Werke Transmission für die V-A-C Foundation, Classified für das Borealis Festival und Spring Bloom in the Marginal Ice Zone für Sonic Acts (alle 2017). Sie lebt und arbeitet in Oslo.
http://www.janawinderen.com