Modus Operandi
25. November 2004–30. April 2005 | TBA21, Wien

Elmgreen & Dragset, Powerless Structures Fig. 82, 1999
Olafur Eliasson
Olaf Nicolai
Matthew Ritchie

MODUS OPERANDI thematisiert die künstlerische Auseinandersetzung mit Ideen und Gedankenmustern, die in Beziehung zu den Wissenschaften (Naturwissenschaft, Mechanik, Physik) stehen, sowie die daraus abgeleitete Konstruktion von Raum und -wahrnehmung. Künstler_innen schaffen Apparaturen, Versuchsanordnungen und Installationen als Modelle ihrer Ideen und ihres Verhältnisses zur Welt. Ihre Werke sind keine Simulationsmodelle, verstehen sich nicht als Ästhetisierung wissenschaftlicher Erfindungen, sondern allenfalls als Modelle des Verbergens (Dissimulation), der Verschiedenheit und der Transformation. Sie zeichnen sich durch einen exzessiven Reichtum an semantischen und semiotischen Konnotationen aus. Als solche sind sie utopische Momente der Ubiquität und der individuellen Veränderung. Sie fordern den Betrachter zur Interaktion auf, liefern dadurch neue Interpretationsmodi und setzen poetische Impulse, die weit über die mechanische Objekthaftigkeit hinausgehen.
 
Am Beispiel der präsentierten Werke untersucht MODUS OPERANDI inwieweit (wissenschaftliche) Theorien physikalische Modelle hervorbringen, die wiederum unsere Art des Verständnisses der zugrundeliegenden theoretischen Weltsicht formen. Sie ermöglichen die Entwicklung von Gedankenwelten, ohne eine Sinnhaftigkeit vorzugeben. Dabei steht eine wichtige Funktion der Kunst – nämlich die Erprobung der Gesetze und Strukturen unserer Welt – zur Diskussion. Unsere Realitätserfahrung ist abhängig von den Objekten und Ideen, die wir produzieren, wobei die zentrale Frage der Funktionalität durch eine erweiterte Weltsicht abgelöst werden kann.
dauer
24. November 2004–30. April 2005
künstler_innen
Doug Aitken, Ricci Albenda, Janet Cardiff and George Bures Miller, Olafur Eliasson, Michael Elmgreen and Ingar Dragset, Iran do Espirito Santo, Cerith Wyn Evans, Carsten Höller, Carsten Nicolai, Matthew Ritchie
ort
Thyssen-Bornemisza Art Contemporary, Wien
freier eintritt